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Getrennter Müll und eigener Strom

"Jugend gestaltet nachhaltige Zukunft" an der Dahlmannschule mit vielen Ideen

Wirtschafts- und Politiklehrer Matthias Schinzel (von links) freut sich über die vielen Ideen der Dahlmannschüler - auch von Lara Severt, Fabian Steinen, Janne Trapp und Kim Papenburg - in Sachen Photovoltaik. Das Gymnasium soll möglichst bald eigenen Strom produzieren.

Pia Peters (links) und Falk-Ringo Finger (Mitte) moderierten die Zukunfts-Präsentation in der Mensa des Bad Segeberger Gymnasiums. Etwa 40 Schüler hatten daran mitgearbeitet.

Wenn junge Leute so engagiert und kompetent für ihre Ideen eintreten, muss einem vor der Zukunft nicht bange sein. Sieben Arbeitsgruppen stellten gestern in der Mensa der Dahlmannschule ihre Vorstellungen zum Thema „Jugend gestaltet nachhaltige Zukunft" vor.  Drei Tage lang hatten sie an diversen Teilaspekten gearbeitet - von der Mülltrennung über fair hergestellte Kleidung bis hin zu Energiegewinnung.

48 Schulen in Schleswig-Holstein haben an diesem Programm teilgenommen. Etwa 2400 Schüler stellten sich den  Problemen, die mit dem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen zu tun haben. An der Bad Segeberger Dahlmannschule koordinierte Matthias Schinzel, Lehrer für Wirtschaft und Politik, die Arbeit der Mittel-und Oberstufenschüler.  Die Präsentation wurde von Pia Peters und Falk-Ringo Finger souverän moderiert. „Für mich bedeutet Nachhaltigkeit Zukunft", erklärte Falk-Ringo  Finger, „Wir haben uns sehr angestrengt und würden uns freuen, wenn möglichst viele Konzepte umgesetzt werden." 

So warb die für Digitalisierung zuständige Arbeitsgruppe für den flächendeckenden Einsatz von iPads im Unterricht - quasi als Ersatz für Bücher und Arbeitshefte.  „Wir haben als  Schüler viel weniger zutragen",  sagte Sergey Babaev. Auch seien Tablets viel umweltschonender als Papier. Für die Herstellung von 500 Blatt Kopierpapier werden 7,5 Kilogramm Holz, 130 Liter Wasser und 26,8 Kilowattstunden Energie benötigt. Zusammen mit Alice Dik, Samuel Arutyunyan und Shawn Gotzmann klärte Sergey Babaev das Publikum über die vielfältigen  Einsatzmöglichkeiten der berührungsempfmdlichen Computer auf. Für die Schüler seien die Geräte eine willkommene Motivation.  Einen amüsanten  Randaspekt  lieferte Shawn Gotzmann und sorgte für Getuschel im Publikum: „Viele Lehrer an dieser Schule haben keinen großen Plan von Technik. Wenn die zum Beispiel einen Beamer anschließen, geht jede Menge Zeit drauf."

Ein weiteres Thema: Abfallmanagement. An der Dahlmannschule wird bisher der Müll nicht getrennt. Der Plan der Schüler: dreiteilige Mülleimer in den Klassen aufstellen. Statt zehn Restmüllcontainer, die monatlich 1.260 Euro kosten, soll es künftig fünf Papier-, vier Restmüll- und vier Biotonnen geben. Kostenpunkt: 872 Euro. Jährlich ergibt das eine Ersparnis von fast 4.700 Euro.

"Wir haben das große Glück gehabt, eine sehr zukunftsweisende Projektwoche an Land zu ziehen."
Thorsten Glaser, stellvertretender Schulleiter

Eine weitere Gruppe befasste sich mit nachhaltiger Kleidung, die ohne Kinderarbeit auskommt und faire Löhne beinhaltet. Zum Vergleich: Ein nichtfaires Outfit kostet 125 Euro, das faire Pendant ist mit 145 Euro nicht viel teurer. Emilia Friesel: „Ein paar Euro mehr, mit denen man soviel ändern kann." Neben einem Sticker als Anreiz zur konsequenten Mülltrennung in der Region kamen auch die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs, das Energiesparen auf regionaler Ebene und an der Dahlmannschule zur Sprache. Lara Severt, Janne Trapp, Fabian Steinert und Kim Papenburg machten sich für die vor einigen Jahren schon einmal angedachte Installation einer Photovoltaikanlage auf den Schuldächern stark. Die Schule verbrauche jährlich 140 Megawattstunden, die Stadt als Schulträger zahle dafür 30.000 Euro. Mit Sonnenkollektoren auf dem B- und C-Trakt (der malerische Altbau geht aus Gründen des Denkmalschutzes nicht) ließe sich ein großer Teil des Stroms eigenständig erzeugen. Von dieser Idee war auch der städtische Klimaschutzmanager Ben Colin Matthies sehr angetan. „Die Photovoltaikanlage hat gute Aussicht auf Erfolg."        von Michael Stamp

Quelle: Segeberger Zeitung, den 15.12.18