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Grünes Licht für die Grüne Woche

Messe startet heute in Berlin - Unsere "Gläserne Redaktion" ist vor Ort

Vorbereitungen für die Grüne Woche: Standleiter Klaus Petersen aus Schleswig-Holstein hängt jede Menge an seinen Ausstellungsstand. Foto: dpa

Berlin - Grün illuminiert ragt der Funkturm auf dem Messegelände in den Berliner Nachthimmel. Traditionell ist dies das Startsignal für die Internationale Grüne Woche, die von heute an ihre Pforten öffnet. Bis Sonntag, 25. Januar, lockt die weltgrößte Ausstellung für Ernahrungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau zum 74. Mal mit über 100.000 kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt. „Im Rahmen der Präsentationen nehmen Produkte wie Obst und Gemüse, Fisch, Fleisch sowie Molkereiprodukte einen bedeutenden Platz ein", so die Veranstalter.
Von Felix Cornelsen

Christa Meusel ist eine Messeveteranin - seit neun Jahren verkostet die Strausbergerin französische Weine aus der Region Pierre Laforest. „Ich freue mich jedes Mal auf die Grüne Woche. Hier sind die Menschen fröhlich und ausgelassen. Ich genieße das internationale Flair." Zum ersten Mal vertreten ist das zentralasiatische Turkmenistan. Die Niederlande hingegen sind dieses Jahr bereits zum zweiten Mal das offizielle Partnerland - farbenfroh werben sie mit einem beeindruckenden Blumenbeet aus 10.000 Tulpen. Seit über zwei Wochen koordiniert Jean-Paul van Seccelen die aufwendigen Aufbauarbeiten. Etwa 100 Tonnen Erde hat sein 20-köpfiges Team in der Halle verteilt, darauf Bäume, Sträucher und Blumen gepflanzt sowie eine zehn Meter hohe Windmühle gezimmert.

Noch ein wenig prunkvoller präsentiert sich Russland in den kommenden Tagen mit weit über 100 Ständen auf 6.000 Quadratmetern - getreu dem Motto „Nicht kleckern, sondern klotzen." Die Region Rostov ließ eigens ein Wikingerschiff in Originalgröße nachbauen. Als Höhepunkt will der russische Ministerpräsident Wladimir Putin heute die Ergebnisse in Augenschein nehmen. Insgesamt sorgen rund 1.600 Aussteller aus 56 Ländern für noch mehr internationales Flair in der Hauptstadt. Etwa 400.000 Besucher erwarten die Veranstalter in den 26 Hallen auf dem Berliner Messegelände.

Zusammen mit dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z) berichten Eckhard Groddek, Friederike Hiller und Felix Cornelsen für unsere Zeitung von der Grünen Woche aus einer „gläsernen Redaktion" in Halle 21b. Gleich nebenan präsentieren die Schleswig-holsteinischen AktivRegionen „Holsteins Herz" und „Alsterland" das „Pferde- und Reiterland Schleswig-Holstein". Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister stattete der Grünen Woche bereits gestern einen Besuch ab. „Es freut mich, dass mit der Berichterstattung der Kieler Nachrichten ländliche Themen in die Stadt getragen werden und damit, ein Bewusstsein für den ländlichen Raum geschaffen wird", sagte Christian von Boetticher. Beim Besuch des Ministers allerdings war noch nicht viel von der „gläsernen Redaktion" zu sehen. Wie überall liefen die Messe Vorbereitungen den ganzen Tag über auf Hochtouren - es wurde gehämmert, gesägt, montiert und geschraubt. Die Luft schmeckte vielerorts nach Klebstoff, Holzspänen und Putzmittel statt nach internationalem Fingerfood.

Delikatessen aus aller Welt entdecken, probieren und genießen - deswegen werden die meisten Besucher wohl die vielfältige Schau besuchen. Bei der Grünen Woche geht es allerdings nicht nur ums Schlemmen. Vielmehr ist die Schau laut Messegeschäftsführer Christian Göke der „wichtigste agrarpolitische Branchentreff". Rund 300 Seminare und Kongresse über die Themen Klimawandel und Energiegewinnung richten sich an etwa 100.000 Fachbesucher. Alleine 1.000 Teilnehmer werden morgen auf der 2. Internationalen Agrarministerkonferenz erwartet. Am selben Tag treffen zudem mehr als 30 Landwirtschaftsminister im Schloss Charlottenburg zum l. Berliner Agrargipfel zusammen.

Die Schau öffnet täglich von 10 bis 19 Uhr, die Tageskarte kostet 12 Euro. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.gruene-woche. de

Quelle: shz, 16.01.09