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Vernetzte Wege für die Reiter

Alte und neue Routen auch im Internet

Auf drei Faltplänen sind die bereits erschlossenen Routen für die verschiedene Regionen gedruckt.

Kiel/Berlin - Schleswig-Holstein meerumschlungen - die natürlichen Landesgrenzen, Nord- und Ostsee, bieten attraktive Möglichkeiten für Ausritte.Reiter genießen es, auf dem Rücken der Pferde über den Strand zu galoppieren, bis das Wasser an die Beine spritzt.

Doch auch das Innere des Landes soll erschlossen werden. „Das Reitwegenetz in den Regionen Holsteins Herz und Alsterland war bisher nicht sehr ausgeprägt", sagt Deike Timmermann, Geschäftsführerin des Büros für Landschaftsentwicklung (BfL). Sie erarbeitet die Konzepte für den Ausbau der Reitwege in Schleswig-Holstein. Es gib zwar bereits ausgeschilderte Routen, vor allem in Wäldern, aber diese sind bisher noch nicht vernetzt. Erste Ansätze lassen sich im Segeberger Forst erkennen. Drei gut ausgeschilderte Routen führen durch den Wald. „Es gibt Gebiete, Inseln, in denen sich bereits was getan hat. Aber auch viele Flächen, in denen es noch viel zu tun gibt", erklärt Timmermann. Seit dem Herbst arbeitet sie an den Konzepten, aber „in drei Monaten - bis zur Grünen Woche - ist es nicht möglich, das nachzuholen." Bisher hat sie eine grobe Bestandsaufnahme angefertigt. Anhand von Karten und den Personen vor Ort hat sie Wege ermittelt, die beritten werden können. Bei der Umsetzung werden Reiter und Gemeinden die Pläne unterstützen müssen, um die Infrastruktur zu erschaffen und gegenseitige Akzeptanz zu erreichen. Die bereits erschlossenen Routen für drei verschiedene Regionen wurden auf drei Faltplänen gedruckt. Alle dort aufgeführten Strecken sind vom BfL geprüft und von den Gemeinden abgesegnet. Neben dem Streckenverlauf zeigen die Karten Parkplätze, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten sowie dort ansässige Reithöfe. Zudem informieren sie über Sehenswürdigkeiten. Die Ruhe des Segeberger Forsts ist nur eine Attraktion. Auf einer Route kann der Reiter ein Marine-Artillerie-Arsenal besichtigen und zwischen Bunkern hindurchreiten. Geologische Besonderheiten gibt es rund um Todesfelde zu sehen. Schmelzwasserrinnen haben durch tiefe Einschnitte Schluchten geformt. Auf eine alte Kleinbahntrasse führt die Route bei Blunk. Zudem ist diese Umgebung aufgrund der zu durchqueren Bächlein reizvoll. Ob bronxezeitiche Gräber oder Pferdebadestellen, an den Reitwegen soll es einiges zu entdecken geben.

Alte und neue Routen sollen auch im Internet erscheinen. ,,Wir wollen eine vernünftige Internetplattform schaffen, auf der die Informationen transparent und schnell zu finden sind", erklärt Timmermann. Allerdings rechnet sie damit, dass diese Internetseite erst in einem Jahr freigeschaltet sein wird. Die Plattform sei besonders wichtig, da sich die Wege mit der Zeit verändern und diese Veränderungen im Internet schnell sichtbar gemacht werden können. Insgesamt stehen in Schleswig-Holstein 2.700 Kilometer Reit- und Fahrrouten zur Verfügung. „80 Prozent sind beschildert",sagt Timmermann davon aus, dass Kilometeranzahl im Rahmen der Erschließung verdoppeln wird, allerdings "wird das weitere zehn Jahre brauchen". Dann wird es auch Fernrouten von der dänischen Grenze bis nach Niedersachsen und eine Verbindung zwischen Nord- und Ostsee geben. von Frederike Hiller

Quelle: Schleswig-Holstein Hamburg, 21.09.09