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Was passiert mit der Waldbühne?

Überdachte Aktionsfläche und die gut 800 Sitzplätze um ein gepflastertes Atrium werden kaum genutzt

Trappenkamps Bürgermeister, Harald Krille, (SpD) setzt auf Bürgerbeteiligung und gemeinsames Engagement, um die Waldbühne aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken.

Die Waldbühne Trappenkamp kurz nach ihrer Fertigstellung Anfang der 1980er: Zu dem Foto ist nicht viel bekannt, es könnte die Einweihung zeigen.

Nebel liegt über der Waldbühne Trappenkamp. Die Szenerie wirkt fast symbolisch, denn die Zukunft des bummelig 40 Jahre alten, kleinen Freilichttheaters ist nebulös. Immer mal wieder hat es Versuche einer Belebung gegeben, doch trotz Potenzial hat keine richtig gezündet. Nun soll es gelingen: zusammen mit den Bürgern im Ort, dem neuen Pächterpärchen des angrenzenden Sportlerheims und einer Machbarkeitsstudie. „Ich bin dem Ganzen sehr verbunden", sagt Bürgermeister  Harald Krille (SPD). „Mein Vater Helmut hat das hier mit 13 ABM-Kräften Anfang der 1980er gebaut". Nicht nur daran kann er sich gut erinnern, sondern auch, dass mindestens eine berühmte Band aus der ehemaligen DDR hier ein Konzert gegeben hat. „Ich weiß es nicht mehr genau, aber es könnte Karat gewesen sein." Die Gruppe hatte zu der Zeit ihren großen Durchbruch mit „Der  blaue  Planet" und Songs wie „Jede Stunde" (1982 Platz 7 der Album-Charts) und trat unter anderem in der ZDF-Hitparade auf.
 

Machbarkeitsstudie ist in Arbeit
Unsere Waldbühne ist eine tolle Location", sagt Harald Krille überzeugt. „Sie ist zwar hin und wieder in Benutzung gewesen, ein gemeinsames Singen hat hier zum Beispiel mal stattgefunden und ein Biikebrennen, aber die Gemeinde will, dass sie aus ihrem Dornröschenschlaf  wachgeküsst wird." Darum seien die Bürger für den 22. Februar eingeladen. „Wir wollen wissen, was sie sich vorstellen können."

Holsteins Herz hat "bereits EU-Fördermittel in Höhe von 13.692 Euro für eine Machbarkeitsstudie (MBK; Gesamtkosten 27.200 Euro) locker gemacht. Sie soll ein Even't-, Nutzungs- und Betreiberkonzept beinhalten und aufzeigen, ob eine Belebung realistisch umgesetzt werden kann und Investitionen sinnvoll sind.

Einiges muss umgebaut und saniert werden Feststeht: Für mehr Attraktivität und um aus ihr einen guten Veranstaltungsort zu machen, ist eine bauliche Umgestaltung  notwendig. Krille: „Es gibt Überlegungen die Bühne auf die andere Seite zu versetzen. Auf der anderen Straßenseite ist ein Neubaugebiet entstanden, da wollen wir so wenigwie möglich stören. Darum muss sie wegen der Beschallung anders ausgerichtet sein. Sie ist sowieso in die Jahre gekommen und muss erneuert werden." Man schaue generell, was sonst noch saniert werden müsse. Wichtig sei, ein Angebot für alle Altersgruppen anzubieten. Krille: „Wenn ich die Augen schließe, kann ich mir hier Kindertheater gut vorstellen. Oder Aufführungen von Kindern gemacht, wo die  Eltern und Großeltem hier sitzen und sich das ansehen. Ich kann mir auch gut Musikveranstaltungen vorstellen oder etwas für die Vereine in Trappenkamp. Nicht nur, etwas zum Vorspielen, sondern etwas, das auch zum Mitmachen animiert, etwas das anders ist, als das was es sonst gibt."
 

Ohne Bürgerbeteiligung geht's nicht
Zwischen 600 und 800 Leute passen in die Waldbühne. Bei den wenigen kulturellen Angeboten, die es in der Vergangenheit dort gab, wurde bei 60 Menschen schon von gut besucht gesprochen. Es gibt also reichlich Luft nach oben. „Deshalb wollen wir das professioneller und nachhaltiger aufziehen", sagt Krille. Erste Überlegungen gehen, von sechs bis acht Veranstaltungen aus. „Ich hatte vor vier, fünf Jahren mal an das Schleswig-Holstein Musik-Festival gedacht, aber dafür ist das hier zu speziell. Aber ausschließen, dass das mal kommt, sollte man nicht" ergänzt er.

Um das Management der Waldbühne müsse sich vermutlich die Gemeinde kümmern, glaubt er. „Oder wir gründen einen Förderverein."  Ein weiteres Ass im Ärmel sind die Pächter des Sportlerheims. „Da haben wir sehr großes Glück, die sind sehr engagiert. Vielleicht können wir das über die  Schiene hinbekommen." Derzeit liefen Gespräche, denn auch das Sportlerheim müsse wirtschaftlich betrieben werden und dazu brauche es Besucher, sagt Harald Krille. Eine weitere Überlegung könnte eine Kooperation mit dem Erlebniswald sein. Doch nun seien zunächst die Trappenkamper gefragt; „Beteiligung ist uns wichtig. Ohne geht es nicht. Es soll nicht am Thema vorbeigeplant werden.
 

Öffentliche Ideenwerkstatt
Alle Trappertkamper sind eingeladen, Ideen und Wünsche für dieWaldbühne an der Sportanlage einzubringen. Die Gemeindevertreter Trappenkamp sind am Mittwoch, 22. Februar, im Bürgersaal (Am Makt 3) offen für alles, was die Bürgerinnen und Bürger vorschlagen. Beginn der etwa zwei Stunden langen Veranstaltung soll um 18 Uhr sein.

Quelle: Lübecker Nachrichten, 19.02.23, von Heike Hiltrop