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AktivRegionen streiten um Geld

Kreis Segeberg - Bislang klappte die Zusammenarbeit zwischen den so genannten AktivRegionen „Holsteins Herz" (im Norden der Kreise Segeberg und Stormarn) und „Alsterland" (im Süden der beiden Kreise) reibungslos. Doch seit einigen Wochen gibt es Differenzen. Gestritten wird um 30.000 Euro, die die Projektgemeinschaft Holsteins Herz von Alsterland fordert. Die Angelegenheit beschäftigt nun einen Anwalt. Nach Auskunft von Theo Siepmann, Geschäftsführer von Holsteins Herz, übernahm der Verein im vergangenen Jahr das Regionalmanagement für Alsterland. Dafür entstanden Holsteins Herz Personal- und Sachkosten, für die im Novemb er 2008 eine Rechnung geschrieben wurde. Diese ignorierte Alsterland allerdings - genau wie inzwischen drei Mahnungen. Der Vorstand von Holsteins Herz schaltete einen Anwalt ein. Er gewährte Alsterland eine Zahlungsfrist bis zum 13. Februar. Anders als die bisherigen Mahnungen hat dieser Brief einen Effekt: Alsterland denkt zwar immer noch nicht ans Bezahlen, will sich laut Rainer Löchelt, Vorstand der Projektgemeinschaft, aber wenigstens schriftlich zu den Querelen äußern. „Wir gehen davon aus, dass wir uns einig werden", teilte Löchelt mit. Seiner Meinung nach muss dafür aber zunächst geklärt werden, ob Holsteins Herz berechtigt ist, für die erbrachten Leistungen Geld zu verlangen, denn ein Vertrag sei nicht geschlossen worden. Außerdem habe Holsteins Herz zumindest von einem Teil der jetzt in Rechnung gestellten Leistungen selbst profitiert.

Problematisch könnte werden, dass Holsteins Herz mit der Überweisung der strittigen 30.000 Euro rechnet. Die Summe ist im Haushalt für 2009 eingeplant. Insgesamt sollen sich die darin aufgeführten Einnahmen auf rund 170.000 Euro belaufen, darunter jeweils 55.000 Euro aus Fördertöpfen der Europäischen Union (EU) sowie aus Kreiszuschüssen. Die Ausgaben sollen sich auf rund 150.000 Euro belaufen. Von der Grünen Woche in Berlin zog der Vorstand ein positives Fazit. Auf der Messe sei es gelungen, Schleswig-Holstein erfolgreich als Pferde- und Reiterland zu präsentieren. Den Stand betrieben Holsteins Herz und Alsterland gemeinsam. isa

Gesundheit fördern, Geschichte bewahren

Holsteins Herz ist seit Januar als „AktivRegion" anerkannt; damit kann die Projektgemeinschaft aus zahlreichen Orten im Norden des Kreises Segeberg nun Fördergelder der Europäischen Union beantragen und Projekte in Angriff nehmen. Holsteins Herz hatte schon in den Jahren 2002 bis 2006 das EU-Föirderprogramm Leader+ in der Region umgesetzt.

Pläne gibt es bereits viele. Auf der jüngsten Vorstandssitzung wurden acht Projekte gebilligt, die in Zukunft weiter ausgearbeitet werden sollen. Ein Vorschlag sieht die Anlegung eines Gesundheitsparks am Großen Segeberger See in Bad Segeberg vor. Er soll „Cor Magicum" heißen und in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung realisiert werden. Gemeinsam mit dem Verein Mittenmang möchte Holsteins Herz außerdem das Bad Segeberger Freiwilligenzentrum unterstützen und damit gleichzeitig das ehrenamtliche Engagement in der Region. Vier Ideen sollen zu groß angelegten Leitprojekten werden, die aus einem speziellen Fördertopf des Landes finanziert werden könnten. Angedacht ist die Einrichtung eines Kultur- und Geschichtszentrums namens Vicelin-Haus beim Bad Segeberger Heimatmuseum. Ferner könnten Themenradtouren ausgearbeitet werden, auf denen Touristen kulturhistorisch bedeutende Gotteshäuser ansteuern könnten. Bislang stehen sieben Routen zur Debatte, von denen jede etwa 45 Kilometer lang ist.

Ein weiteres Projekt betrifft die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen für Landschaftspflegeberufe. Kooperationspartner wäre der Naturschutzring Segeberg. Bereits auf einer früheren Sitzung gebilligt wurden Pläne, die Umbauten am Bad Segeberger Sozialhaus vorsehen. Danach könnten dort unter anderem die Segeberger Tafel, eine Kita sowie Kultur- und Jugendeinrichtungen vereint werden. Welche Vorschläge als Leitprojekte gefördert werden, entscheiden alle 21 AktivRegionen Schleswig-Holsteins gemeinsam - in Abstimmung mit dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume. isa

Quelle: Segeberger Zeitung, 06.02.09