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Bad Segeberger SPD fordert: Stadt soll Sozialhaus mieten

Die Stadt Bad Segeberg solle das Sozialhaus von Gerhard Kraft mieten und an die sozialen Organisationen untervermieten, fordert Tobias Gellert (SPD). Foto: LN-ARCHIV

Bad Segeberg – Die Finanzierung des Bad Segeberger Sozialhauses ist immer noch völlig unsicher. Dort werden zurzeit etwa 100 Langzeitarbeitslose auf das Arbeitsleben vorbereitet.

Seit der Kreistag sich einstimmig gegen eine zusätzliche Beteiligung am Sozialhaus entschieden hat (der Kreis will „nur“ 2000 Euro Miete monatlich beisteuern) und auch die Stadt nicht bereit ist, einen größeren Anteil an den Kosten zu übernehmen, tritt jetzt die Bad Segeberger SPD-Fraktion mit einem neuen Vorschlag an die Öffentlichkeit. „Wir wollen, dass die Stadt Bad Segeberg Hauptmieter des Objektes wird“, fordert Stadtvertreterin Helga Poppe. Um wieder „Ruhe und Ordnung“ in die Planung zu bringen, solle künftig die Stadt das Sozialhaus an das Projektmanagement BQS Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft „untervermieten“.

SPD-Pressesprecher Tobias Gellert ergänzte: „Das Sozialhaus ist einfach zu wichtig für die Stadt und die umliegende Region geworden, auch wenn dies in einigen Gemeindevertretungen und bei einigen Kreistagsabgeordneten anscheinend anders gesehen wird.“ Man müsse dafür sorgen, dass das Haus eine gesicherte Zukunft bekomme.

Nach einem Antrag, den die SPD-Fraktion in die nächsten Stadtvertretersitzung Anfang Februar einbringen will, solle die Geschäftsführung der BQS künftig „Untermietverträge mit den Kostenbeteiligten, wie Kreis und Umlandgemeinden abschließen und diese dann an die Stadt Bad Segeberg abtreten.“

Die SPD fordert auch, dass die Stadtverwaltung parallel die Verhandlungen mit dem Kreis über eine höhere Kostenbeteiligung wieder aufnimmt. Mit dem neuen, von der SPD vorgeschlagenen Modell würde die BQS für die Stadt der Ansprechpartner gleichzeitig als Mieter, Projektträger, Projektentwickler, sozusagen als „Center Manager“ werden, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzende Kirsten Tödt die Pläne. „Zu viele Köche verderben den Brei, wir sollten den Bogen nicht überspannen“, warnt Gellert angesichts der jetzigen völlig ungeklärten und unübersichtlichen Situation.

Es könne schnell passieren, dass der Besitzer des ehemaligen Lagergebäudes, Mäzen Gerhard Kraft, durch zu viele Ansprechpartner und zu viele kleine Mieter, die direkt mit ihm verhandeln und an ihn zahlen wollen, „schnell genervt“ sei und sich möglicherweise umorientiere, meint der 37-Jährige. Man dürfe nicht vergessen, dass das Sozialhaus schon jetzt zu einem Aushängeschild für Qualifizierung und Beschäftigung geworden sei, betont die SPD.  von Wolfgang Glombik

Quelle: Lübecker Nachrichten, 16.01.09