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Schlägt Holsteins Herz bald in Bad Oldesloe?

Weil der Kreis Geld sparen will, soll der Mietkostenzuschuss für den Verein "Holsteins Herz" eingespart werden. Jetzt überlegt der Verein, ob er seine Geschäftsräume nach Bad Oldesloe verlegt.

BAD SEGEBERG -Der Kreis Segeberg muss sparen, und dafür ist jede Maßnahme recht - auch wenn sie letztlich mehr Nach- als Vorteile bringen könnte. In diesem Fall Nachteile für Segeberg, während der wirtschaftlich stärkere Kreis Stormarn profitieren könnte: Nachdem Segebergs Kreispolitiker einen Mietkostenzuschuss über 8.000 Euro für die Geschäftsstelle des Vereins „Holsteins Herz" einkassiert haben, streckt Bad Oldesloe seine Hand nach dem Verein aus. Als so genannte AktivRegion betreut „Holsteins Herz", der lokale Trägerverein für EU-Projekte, den Kreis Segeberg, die in Stormarn liegenden Ämter Nordstormam und Bad Oldesloe-Land sowie die Stadt Bad Oldesloe und den Kreis Stormam selbst. Sie allesamt sind Mitglieder des Vereins. Seine Geschäftsräume hat der Verein bislang in der Imkerschule in der Hamburger Straße.

Jährlich fördert Holsteins Herz Projekte mit insgesamt 300.000 Euro an EU-Mitteln für die Bereiche Umweltbildung, Natur und Kulturlandschaften, Sport, Gesundheit und Freizeit sowie Wirtschaft, Soziales und Bildung. Zudem hilft er, weitere Fördermöglichkeiten aufzuzeigen. Im vergangenen Jahr wurden zehn Projekte gefördert - sechs aus dem Kreis Segeberg, vier aus dem Kreis Stormam. Das könnte sich bald ändern, hofft zumindest Bad Oldesloes Bürgermeister Tassilo von Bary; „Wenn der Verein seine Geschäftsstelle hier vor Ort hat, wird er auch mehr Aufmerksamkeit durch unsere Vereine bekommen", so von Bary, der sich auch mehr Projekte wünscht, die von Holsteins Herz gefördert werden. Für die beiden Oldesloer Projekte „Trave-Wanderweg" und „Klasse musiziert" gab es zwar keine EU-Mittel, aber: Je mehr Anträge aus Bad Oldesloe gestellt würden, desto wahrscheinlicher würden irgendwann Fördermittel abfallen, hofft von Bary, der dem Verein zunächst die vorübergehend freistehenden Räume im Alten Amtsgericht angeboten hatte. „Aber es gibt auch andere günstige Büroräume. Das könnte ich zumindest vermitteln." Nach Bad Oldesloe abzuwandern, ist für Theo Siepmann, Geschäftsführer von Holsteins Herz, eine denkbare Option. „Seit vergangenem Jahr bildet der Kreis Segeberg gemeinsam mit Teilen Stormarns die AktivRegion Holsteins Herz. Deshalb ist Bad Oldesloe als Sitz der Geschäftsstelle durchaus vorstellbar", erklärte er. Die Räume, die dem Verein präsentiert worden seien, seien sehr schön. Wegen des Umbaus des Alten Amtsgerichts jedoch leider nur befristet für ein Jahr. „Wir suchen Räume, die wir längerfristig mieten können und hoffen auf weitere Angebote- auch aus Bad Oldesloe", so Siepmann.

Arnold Wilken, SPD-Fraktionsvorsitzender im Segeberger Kreistag, kann über die Streichung des Mietkostenzuschusses nur den Kopf schütteln. „Dass der Verein nun ein anderes Quartier sucht und dafür auch Bad Oldesloe in Betracht zieht, ist eine Konsequenz, über die man vorher nachdenken muss. Den Beschluss der Politik bedauere ich zutiefst", sagte er. Die Geschäftsstelle sei als Anlauf- und Antragstelle bedeutend für die Region. Der Kreis rechne mit 10.000 Euro Einnahmen für die GMSE (Gebäudemanagement Segeberg), sollten die Räume in der Imkerschule neu vermietet werden. Doch ein möglicher Mieter sei gar nicht in Sicht, so Wilken. Holsteins Herz will einen möglichen Umzug jedoch in aller Ruhe angehen, „2003 haben wir die Räume mit erheblichen Eigenmitteln renoviert. Einen Mietvertrag haben wir nie erhalten. Jetzt warten wir erst einmal darauf, dass der Kreis an uns herantritt", erklärte Theo Siepmann, dem eine gute Erreichbarkeit der Geschäftsstelle wichtig ist.   von Petra Dreu

Quelle: Lübecker Nachrichten, 02.02.10