Aufwertung von Radrouten auf ehem. Bahntrassen im Kreis Stormarn

Im Kreis Stormarn existieren drei Radwanderwege, die auf ehemaligen Bahntrassen verlaufen. Diese Wege durchziehen den gesamten Kreis von Norden nach Süden und knüpfen direkt aneinander an (in Bad Oldesloe und Trittau). Die Radwege befinden sich im Besitz des Kreises Stormarn, sind hochwertig ausgebaut und werden kontinuierlich durch den Kreis gepflegt und unterhalten. Es handelt sich um folgende Strecken: Route A: Grabau – Bad Oldesloe (verläuft von Grabau aus weiter im Kreis Segeberg bis Henstedt-Ulzburg) Route B: Bad Oldesloe - Trittau Route C: Trittau – Glinde

Da die Wege weitestgehend abseits von Straßen verlaufen, relativ wenig Steigungen aufweisen und landschaftlich reizvoll und abwechslungsreich sind, eignen sie sich nicht nur als lokale Wegeverbindungen, sondern haben auch ein großes Potential im Hinblick auf Naherholung und Tourismus.

Darüber hinaus bieten die Wege aufgrund ihrer ehemaligen Funktion als Bahntrassen auch historisch/ industriekulturell Anknüpfungspunkte (z.B. alte Bahngebäude). Vor allem auf diese Aspekte soll sich dieses Projekt im Sinne der Heimatkunde konzentrieren. Aber auch entlang und in unmittelbarer Umgebung der Wege befinden sich außerdem weitere „Sehenswürdigkeiten“, die nicht in Verbindung mit der Bahngeschichte stehen, wie z.B. das Naturerlebnis Grabau, der Obstgehölzlehrpfad oder die Grönwohlder Drahtmühle. Im ersten Projektabschnitt sollen die Routen A und B im Jahr 2012 aufgewertet werden. Nur diese beiden Routen sind Teil dieses Projektantrages.

Derzeit ist für den „normalen“ Nutzer nicht ersichtlich, dass es sich bei den Wegen um ehemalige Bahntrassen handelt. Ebenso ist ein thematischer Zusammenhang zwischen einzelnen Teilstücken des Weges nicht ersichtlich. Um im Sinne der Heimatkunde die Wege besser als zusammenhängende „Themenroute“ mit gemeinsamer Geschichte (Bahntrassen) erlebbar zu machen, soll ein Routenlogo entwickelt werden, das entlang der Wege an sämtlichen Wegweisern zu finden sein wird und auch zur Orientierung für Rad-/ Wanderer dienen wird. Derzeit sind zwar einzelne Abschnitte der Radwege Teile von verschiedenen Stormarner Radrundtouren, jedoch bilden die Bahnradwege keine eigenständige Route. Ein Abschnitt zwischen Bad Oldesloe und Trittau ist außerdem keiner der 22 Rundtouren zugeordnet.
Um auf die Geschichte des Weges hinzuweisen, sollen in regelmäßigen Abständen, Informationstafeln aufgestellt werden, die zum einen allgemein über die Geschichte der jeweiligen Trasse informieren (z.B. Wann war die Trasse in Betrieb? / welche Züge verkehrten hier?) und zum anderen lokal auf die noch vorhandenen Bahngebäuden hinweisen (mit alten Fotos etc.). Außerdem ist angedacht, jeweils schematische Übersichtskarten zur Gesamttrasse/ -route und an bestimmten Stellen Umgebungskarten mit den örtlichen Sehenswürdigkeiten einzubinden. Auch über die lokalen Sehenswürdigkeiten, die nicht im Zusammenhang mit der Bahnkultur stehen, soll auf den Tafeln kurz informiert werden. Weiterhin ist angedacht, zusätzlich an einigen markanten Punkten entlang des Weges Rastplätze in Form von Bank-Tisch-Kombinationen einzurichten. Diese Standorte sollen in der Regel mit den Informationstafeln kombiniert und durch neue Fahrradständer (Bügel) ergänzt werden.

Die Radroute A führt von Bad Oldesloe nach Grabau. Von dort aus setzt sie sich im Kreis Segeberg fort und führ bis Henstedt-Ulzburg. Auch im Kreis Segeberg wird in der AktivRegion Alsterland an einer Aufwertung der Radrouten gearbeitet. Von Seiten des Projektträgers und des Kreises Stormarn ist beabsichtigt, eine enge Abstimmung mit den Aktivitäten im Kreis Segeberg vorzunehmen, um eine einheitliche Route gestalten zu können. Insbesondere das Routenlogo und die Gestaltung der Infotafeln sollten aufeinander abgestimmt werden, da der Nutzer der Wege keine Kreisgrenzen wahrnimmt. Kontakte zur dortigen Projektgruppe sind bereits vorhanden.

Das Tourismusmanagement Stormarn beabsichtigt eine Broschüre/ Flyer zu der „Themenroute“ zu veröffentlichen. Neben Informationen zur Bahngeschichte, Sehenswürdigkeiten, und gastronomischen Angeboten entlang des Weges, soll auch Kartenmaterial eingebunden werden. Der Flyer soll aber erst nach Abschluss der Maßnahmen (zumindest 1. Projektabschnitt) erstellt werden, um einen einheitlichen Produktauftritt zu ermöglichen. Der Flyer ist als ideale Ergänzung zu den Projektmaßnahmen anzusehen, da er im Vorwege über dieses Angebot informiert und ggf. Radfahrer, bzw. Touristen dafür interessiert. Außerdem ist er ein idealer Begleiter für Rad-/Wanderer auf dem Weg, um zusätzliche Informationen, insbesondere zu Einkehrmöglichkeiten, zu erhalten. Für die Erstellung des Flyers sind keine finanziellen Mittel aus dem Projektbudget vorgesehen; die Finanzierung soll über die Marketingmittel des Tourismusmanagements und die Beteiligung der touristischen Leistungsträger (z.B. Anzeigenschaltung) erfolgen.